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Murmeltier oder Rothirsch? – Welcher Herbsttyp bist du?

Der Herbst ist da! Je nachdem, von wem dieser Ausruf kommt, wird er entweder von einem euphorischen „Juhu!“ oder aber einem verdrießlichen „Och nö!“ gefolgt werden. Denn die dritte Jahreszeit ruft bei vielen Menschen unterschiedliche Emotionen hervor. Genau wie die Tiere auch, laufen sie entweder zu Höchstformen auf – der Herbst ist die Brunftzeit des Rotwildes – oder verfallen in eine Art Winterschlaf – der sehr ausgedehnte Winterschlaf der Murmeltiere beginnt Anfang Oktober.

Na, in welchem der beiden Typen erkennt ihr euch wieder?

Die Murmeltiere

Da sind die einen.
Der Herbst bedeutet für sie in erster Linie das Ende des Sommers, und alles, was mit dem Enden des Sommers zu tun hat, ist grundsätzlich vor allem erstmal eines: blöd. Eben noch trug man Ballerinas oder luftige Sandalen zu Sommerkleidern und Tanktops, jetzt können die Socken fast nicht dick genug sein und man möchte am liebsten schon wieder eine Mütze über die Ohren ziehen. Gerade noch räkelte man sich genüsslich in der Sonne am See, jetzt ist das einzige Wasser, das man noch ertragen kann, das heiße Wasser, das aus dem Duschkopf kommt. Vor ein paar Wochen saß man noch bis 10 Uhr abends auf dem Balkon und beobachtete den Sonnenuntergang, heute ist man froh, wenn man um 20 Uhr die Jalousie herunterziehen und vergessen kann, dass es längst dunkel ist. Was soll denn bitte schön daran sein, sich im nasskalten Wetter herumzuquälen, bis der Schirm von einer Windböe erfasst wird, die Streben sich lösen und das ganze Gebilde einem um die Ohren fliegt, bis man fluchend beschließt, wieder nach Hause zu verschwinden? Gar nichts! Die einzigen Dinge, die die Murmeltiere im Herbst am Leben erhalten, sind ein heißes Getränk, ihr Bett und natürlich die Träume vom nächsten Frühling. Wie echte Murmeltiere eben.

Die Rothirsche

https://www.instagram.com/p/BK8sKkIBb7W/

Und da sind die anderen.
Zu Herbstanfang blühen sie so richtig auf, wie die Blumen das im Frühling tun. Endlich hat das Schwitzen ein Ende; vorbei sind die schlaflosen Nächte voller Gesumm, in denen man hin und her gerissen ist zwischen dem Bedürfnis, alle Decken von sich zu werfen und der Angst, sich ohne Decke schutzlos den Angriffen der Mücken auszusetzen. Gleichzeitig ist es aber noch nicht so kalt, dass man sich nicht mehr nach draußen traut – im Gegenteil: jetzt ist die Zeit der nachmittäglichen Spaziergänge unter den bunten Baumkronen, durch die die angenehmen Strahlen der Herbstsonne fallen. Die Zeit der Nebelschwaden, die ganze Felder in weiße Seen verwandeln. Und die Zeit der Geister und Untoten, die zu Halloween ihr lustiges Unwesen treiben. Und das Beste ist: Sollte man doch lieber einmal zu Hause bleiben wollen, kann man das tun, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn wozu gibt es schließlich Badewannen, in die man heißes Wasser und duftende Öle einlaufen lassen kann? Wozu gibt es dicke Bücher, mit fantastischen Geschichten, die gelesen werden wollen? Und wozu buntes Garn, aus dem man wunderschöne Mützen und Schals stricken könnte? Der Herbst ist einfach wunderbar, weil er für alle etwas bereithält, egal ob Coach-Potato oder Abenteurer – finden die Rothirsche.

Okay, vielleicht passt ihr nicht 100-prozentig in eines dieser Extreme. Aber mal Hand aufs Herz: Trotzdem findet ihr euch wahrscheinlich irgendwie in dem einen oder anderen Typus wieder. Die Frage lautet also: Herbstmuffel = Murmeltier oder Herbstfan = Rothirsch?

Ich bin eher ein…


Titelbild von https://pixabay.com/de/igel-herbst-garten-985315/


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